Mittwoch, 28. November 2012

Neues Publikum oder "Kann man die Hunde auch streicheln?"

Und schon ist wieder ein Monat rum...
Es hat sich viel getan hier oben in Lappland: es liegt nochmehr Schnee, es ist wieder etwas wärmer gewesen ("nur" 0 Grad),die Tage werden dunkler und dunkler und die Saison hat begonnen und mit ihr auch meine Aufgaben hier im Camp.
Nach vielen Überlegungen, kleinen persönlichen Rückstößen und dem Gefühl für das, für was ich hierher gekommen bin (als Hundeschlittenführer ausgebildet zu werden), kämpfen zu müssen, hat sich meine Orientierung und auch die Findung einer festen Rolle und Aufgabe im Camp dahin bewegt, dass ich seit dem Beginn der Saison nun für unsere Gäste verantwortlich bin.Ich stehe zwar immer noch ab und an auf dem Schlitten, aber primär gilt meine Aufmerksamkeit nun den Zwei- und nicht den Vierbeinern.
Ich bin mit diesem Verlauf der Dinge auch zufrieden, da ich selbst diesen Vorschlag erbracht hatte.
Also heißt es nun für mich: Gäste begrüßen, Campführungen, Starthilfe bei Tourenstart, Unterhaltung der Gäste nach ihrer Rückkehr und die Kota (ein runder Holzbau, typisch für Lappland) urig, warm und bestückt mit Essen zu halten. Man kommt dabei viel ins Gespräch und erfährt über die Motivation der Gäste eine Hundeschlittentour zu erleben, viele haben auch Fragen über die Hunde, die Pferde und uns, die Leute aus dem Camp.
Ich habe auch das Gefühl für viele Guides ist meine Position eine Erleichterung, da dies wohl in den letzten Jahren ein eher unbeliebter Job war. Ich für meinen Teil fühl mich sehr wohl in der Rolle und hab ein Platz im Team gefunden, womit ich andere unterstützen kann und meine Stärken ausspielen kann.

Und ich darf so den ein oder anderen lustigen Moment mit Gästen erleben...davon gibt es ja in Größe, Vielfalt, Einfalt und Alters einiges und alles.

Krallen-Schneiden bei Tara

Freitag, 9. November 2012

Blaue Flecken und Zwangspause

Nachdem es mich letzte Woche Samstag so dermaßen gelegt hatte, war für mich jetzt erstmal eine Woche ruhige Kugel schieben angesagt...heißt: im Camp arbeiten, Schneehöhen von 40 cm räumen, reparieren, Schlitten zusammenbauen und was eben noch so anfällt.


die Kennel (Zwingeranlagen) benannt nach Ländern/Regionen

Goldstaub-Hund


Heut ging es dann wieder raus für mich...bei schnellem Tempo durch die verschneite Landschaft...da die Sonne derzeit nur für etwa 4 Stunden über dem Horizont steht, hat alles Weiß auch noch einen schönen goldenen Schein und der Schnee funkelt nur so...überhaupt ist die Natur und die kilometerweiten Entfernungen udn Leere sehr faszinierend...nur von dem Hecheln der Hunde wird die Ruhe gefüllt...und als ob dass nicht schon genug wäre. Vorgestern durften wir (die Neuen) das erste Mal Nordlichter in ihrer Schönsten Pracht erblicken...grüne, sich bewegende Wolken am sternenklaren Himmel.

Nordlichter vor der Haustür

Meine blauen Flecken an Knie, Kinn, Hand, Arm und Bauch werden schon weniger...