Freitag, 18. Januar 2013

Ich nenne es saisonale Midlife Crisis

die mich da gerade befällt.
Seit nun mehr einer Woche fällt mir die Arbeit etwas schwer, weder die Sonne, noch die Hunde oder die Menschen können mich so richtig erheitern. Und das obwohl sie sich wirklich viel Mühe geben...da nimmt mich Strahle-Sarah mit zum Ausreiten, gute Laune-Katja mit auf eine Schlittenfahrt und Julian, der Lächelnde lädt jeden Tag zum heißen Kakao.
Ich bin mir selbst eigentlich ganz sicher, dass es wieder besser wird, da ich dies Erfahrung schon in mehreren Saisonjobs machen durfte...es ist trotzdem lästig. Wahrscheinlich ist es die Ehrfurcht vor der uns bevorstehenden Hochsaison...in der Hoffnung dass alles klappt.
Jedenfalls habe ich den Ausritt, die Schlittenfahrt und die Kakao-Pausen sehr genossen! Und gerade auf dem Pferderücken und dem Schlitten kommt man mal wieder in den Genuss dieser wunderschönen Winter-Natur...zauberhaft und manchmal so surreal wirkend....aber das macht es wohl aus: den Winter in Lappland!

Freitag, 11. Januar 2013

There is the sun again

Und um sie angemessen zu begrüßen, machten wir (Johanna, Sarah und ich) uns los um auf einen Berg zu steigen um Clara's Angesicht zu geniessen. Da unser Camp selbst äußerst tief in einem Tal liegt, kann es da noch ein bisschen dauern bis sie mehr als nur die Baumspitzen beleuchtet. Aber selbst das war vor ein paar Tagen ein äußerst magischer Moment, wo die Sonne doch für etwa einen Monat nicht zu sehen war. Ich beschloss also spontan, da ich gerade in Grönland am putzen war, mich auf den Boden zu legen und diesen Augenblick zu geniessen, wie sich die Baumspitzen für eine kurze Zeit rot färben. Gesellschaft bekam ich dabei von zwei Hunden Soius und Umiak, die sich mit mir in den Schnee legten.
Aber zurück zur Bergbegehung....wir folgten einem gespurten Weg auf die Spitze des Olostunturi, der auf der einen Seite als Abfahrtspiste genutzt wird und auf der anderen von Loipen durchzogen ist...der steilere Aufstieg (was eher selten ist im lappischen Gebiet) schürte unsere Vorfreude, denn wir hatten Großes vor: RODELN!!! Vorbei an Schneeskulpturen, die unter sich Bäume begraben, und entgegen den Sonnenstrahlen auf den 509m hohen Gipfel...der Ausblick lohnt sich...rundum schneebedeckte Hügel und zugefrorene Seen und die Sonne, welche bereits wieder untergeht!
Abwärts ging es mit den mitgenommenen "Schlitten": Plastewannen, die wir im Camp als Transportmittel nutzen. Was für ein Spaß den Berg wieder runterzuwirbeln, über Hubbel (?) und um die Kurven. Weil wir nicht genug hatten, wollten wir auf den nächsten Berg...leider verlief der Weg nicht durch die erhofften Höhen, so dass wir wieder umdrehten und zurückfuhren. Ein gelungener Tag und nun noch ein paar Eindrücke:


das Gespann des Tages

man beachte die Zwei im Baum!

und nochmal von Nahem...wie die Huskies

wir springen der Sonne entgegen


und es geht abwärts

Fotografin bei der Arbeit
Team Finmark gegen Team Grönland


DA IST SIE WIEDER!!!
 unser Tag aus der Sicht einer anderen Teilnehmerin ;)

Mittwoch, 2. Januar 2013

Den ersten Ansturm überlebt...


Es ist mal wieder einige Zeit vergangen und die letzten drei Wochen waren voll mit Arbeit. Wir haben hier im Camp den ersten Besucher/Gästeansturm hinter uns und unter dem Motto: "Es geht schon irgendwie" haben wir die zwei Wochen auch überstanden.
Ich bin erstaunt wie man so einige Probleme lösen kann, wenn man eigentlich keine andere Wahl hat: sei es Guide-Mangel, Hunde-Mangel, Schlitten-Mangel, zeitliche Verschiebungen und ein Haufen Arbeit am Morgen, der dann am Abend doch bewältigt wurde! Vieles ist aber glaube ich auch erst durch das Team hier möglich...man hilft sich gegenseitig, motiviert sich und ist auch, wenn man sich eigentlich noch fremd war vor ein paar Monaten, füreinander da. Dieses Phänomen hab ich in den letzten Jahren sehr bei Saisonjobs erlebt und fasziniert mich immer wieder auf's Neue. So herrscht doch ein gewisser Zusammenhalt, durch das was einen verbindet. Diese Welt, wie ich es immer nenne, ist für alle hier gleich und doch haben wir im Paralellen eine andere Welt. Ich habe das mal einer Freundin so beschrieben, dass es sich anfühlt, wie in einem Karusell zu sitzen, die eigene Welt dreht sich wie verrückt und die Welt herum ist ebenfalls in Bewegung, aber wie in einen Schleier voll verwaschener Wahrnehmungen gehüllt.
Allerdings kommt es ab und an zu Überschneidungen dieser Welten...durch Skype-Telefonate, Mails oder Besuche! Besuche, die schönsten Dinge am weit weg sein: meine Eltern kamen mich natürlich auch in diesem Land besuchen...fast schon zur Tradition geworden.
Am 22. hab ich sie vom Flughafen abgeholt und ich und ich hoffe auch sie, hatten eine wunderbare Woche in Lappland in mitten von Hundeschlitten, Eispalasten und Kaminfeuer. Leider ging auch diese Woche viel zu schnell rum.

Impressionen aus dem Schneehotel Snow Village:






Nach Weihnachten und Silvester kehrt bei uns die nächsten paar Wochen wieder etwas Ruhe ein und bevor die Saison so richtig beginnt, werde ich noch die Ruhe dieser Schneewelt geniessen. Die hat mir im übrigen die letzten Wochen zwei wunderbare Momente beschert:
Zum Einen das Sein in einem Wald umringt von absoluter Stille, kein Rauschen der Oberleitungen, kein Vögelzwitschern, kein Wind...einfach nichts.
Zum anderen ein Feuer zur Wintersonnenwende bei -20 Grad und ins Feuer geworfenen Wünschen, Gesang und eiskalter Schokolade. Diese Momente geben Kraft und die werd ich brauchen in den nächsten Monaten, wenn ich dann wie heute mit einem Hund auf dem Schoss mit dem Skidoo durch die Winterlandschaft düse um einem Guide zur Hilfe zu eilen...diese Momente machen das Erlebnis einzigartig!

meine Hundeliebe Soius und Hundeübergabe mitten in der Walachei