Freitag, 24. Mai 2013

Auf der Suche nach Licht

Ein Monat...
Ein Monat zum Wiederkommen, zum Wiedersehen, zum Ankommen, zum Ansehen, zum Zurückkommen, zum Zurücksehen
Der Monat ging schnell rum, ich habe viele Menschen wiedergesehen, mich von einem lieben Menschen für immer verabschiedet, Städte und Kleinstädte besucht. Küsten und Ufer gesehen. Sonne genossen und im Regen gelaufen. Geredet und noch viel mehr geschwiegen...Schweigen. Es begleitet mich seit einiger Zeit...nicht erst nach Finnland, sondern auch schon davor...Ruhe geniessen. Aber wieviel Ruhe verträgt ein jeder von uns und wie lang kann ein jeder von uns schweigen. Schweigen regt die Gedanken an und mich macht das zuviele denken langsam verrückt...ich brauch wieder mehr Leben und mehr Licht (das soll jetzt keine Anspielung auf das derzeitige Wetter sein). Das ist es nämlich was mich seit Wochen beschäftigt...ich brauche einen Horizont, der mich dazu anregt weiter zu machen, Motivation zu spüren und auch Fehler zu begehen.

In den letzten Wochen habe ich Menschen getroffen, E-Mails geschrieben und telefoniert. Ich bin nicht allein...auf der Suche nach einer ausfüllenden Aufgabe im Leben. Zweifel, Ängste und Reue überall...soll mich das nun beruhigen?

Eins hab ich jedenfalls gelernt in Finnland..auch wenn das Licht manchmal nicht zu sehen ist, dann ist es trotzdem da und kommt mit geballter Kraft und schneller als gedacht wieder zurück.

"Nie verliert ein Krieger des Lichts seinen leuchtenden Blick. "(Paulo Coelho)

Donnerstag, 18. April 2013

Das Wetter macht es einem leicht...

...nach 7 Monaten Finnland zu verlassen.
Die Koffer sind halb gepackt, Tickets ausgedruckt und der Kühlschrank fast leer...

Was bleibt ist die Erinnerung an die letzten Monate, viel Freude, auch mal Wut und schlussendlich Wehmut, wenn man die Hunde sieht und in jedem so ein kleines Auf Wiedersehen aufblitzt.
Ich werde morgen nachmittag den Bus nehmen, in den Zug steigen und Samstag früh mit dem Flieger nach Deutschland das Land verlassen...und gerade quält mich noch die Frage, ob ich Goodbye zu 550 Hundeaugenpaaren sagen soll...gut nicht alle kenn ich gut, aber durch meine Tätigkeit als Campchefin hab ich doch so einige kennengelernt.

Ich erinnere mich noch an den ersten Tag im Camp...soviele Hunde und alle sahen sie gleich aus...kaum nachzuvollziehen nun nach dieser Zeit.
Was bleibt? Die Erinnerung? Sicherlich! Aber auch ein Teil meines Spirits...ich habe hier viel gelernt und freue mich darauf, dies nun im nächsten Teil meines Lebens anzuwenden.

Ich danke für diese Erfahrung, die mein Leben reicher gemacht hat in jeglicher Hinsicht.



Dienstag, 9. April 2013

Eine Erfahrung geht zu Ende

...und bald schon werde ich die letzte Woche im Camp bestreiten.

Dummerweise hat mich die Zeit nach meiner Ankunft schon wieder ein und ich beschäftige mich mit Zukunftsfragen, Bürokratie usw. Glücklicherweise aber auch damit Andre, Familie und Freunde wieder um mich zu haben.

Die Rückkehr wird leider nicht wie geplant stattfinden...mit Katja über Norwegen, sondern entlang meiner Route im Oktober, wieder zurück nach Bremen, d.h. Nachtzug nach Tampere und dann mit dem Flieger...verschiedene Gründe haben mich zu dieser Entscheidung gebracht, obwohl ich sagen muss, dass mich ein kleiner Roadtrip doch interessiert hätte.

Hier im Camp merkt man auch so langsam das Saisonende: weniger Gäste, abreisende Guides und wieder mehr Arbeit... aus einem 23-Mann-Unternehmen wird ein 3-Mann-Betrieb in wenigen Wochen werden. Ich werde das Ende nicht mehr mitbekommen, aber den Übergang und der gestaltet sich schon jetzt etwas schwierig, aber ich bleib optimistisch!

Also versuche ich in den nächsten Tage noch die Dinge zu erledigen, welche ich mir nunmehr seit 6 Monaten vorgenommen habe: der erste ist schon letzte Woche erledigt wurden: vom Camp zu Katjas und Ursinas Haus laufen...Ruhe, ewige Straßen, Sonne und der Geruch von frisch gefälltem Holz.

Montag, 18. März 2013

Maja zu Besuch + Sonne = AKTION!!!

Ich habe mal wieder Besuch. Maja ist für zwei Wochen mit von der Partie. Das letzte Mal hatte sie mich ja schon in Indonesien besucht  und bei unseren Aktivitäten konnte man  manchmal Paralellen zu Indonesien oder unserem letzten gemeinsamen Urlaub in Italien herstellen: Motorradfahren - Skidoo fahren, ich lernte ihr das Snowboarden - sie lernte mir das Langlaufen unsere etwas verschiedene Sicht auf verquere Situationen.

Also hiess es für uns an meinen letzten freien Tagen: auf die Ski oder das Skidoo. Langlaufen war ich mittlerweile schon 2 mal...einmal zum Lernen und die zweite Fahrt führte uns gleich mal über Bergsattel zum Hotel und wieder zurück, wobei man die zuvor mühsam bestiegene Steigung zwei Stunden später wieder runter musste. Mit einem Vollcrash in den Tiefschnee hab ich das irgendwie gut über die Bühne gebracht.
Zusammen mit Famke und Jan sind wir an einem anderen Tag mit dem Skidoo los...über kleine Hügel ging es anfangs recht mühsam, aber mit der Zeit wurde es immer besser und am Ende bretterten wir mit 80km/h über einen See...





Macht es euch gemütlich!

Women off the trail...


Zoe, gefangen im Flug!

Stecken geblieben im Schnee
Maja und ich beim Skidoofahren

das gestellte Hinfall-Bild
Skidoo-Abschlepp-Dienst



Skidoo-Team

aus der Perspektive des Beifahrers


Sun is shining


Mittagspause im Schnee inmitten des Sees


Fallen Lassen
Abdruck hinterlassen!


Feierabend-Schokolade auf dem Hausdach!!!


Mittwoch, 27. Februar 2013

Mit der Sonne kommt das Leben und mit dem Leben die Sonne

Leider auch ein paar Abschiede.
Gaby musst enach zwei Wochen schweren Herzens ihre kleine Wohlfühl-Insel wieder verlassen. War ne wirklich schöne Zeit mit Ihr. Wir haben viel gelacht, nachgedacht, auch geweint und unzählige Tee und Köstlichkeiten genossen.
Gaby: Happiness real when shared!!!

Auch meine Zimmernachbarin Sarah und mein Rückrat Julian haben uns nach 3 Monaten verlassen. Mit schweren Herzen die eine!
Ich werd die Beiden wirklich sehr vermissen, da wir doch recht viel Zeit miteinander verbrachten und die Verbindung einfach gestimmt hat. Aber bei sovielen Bekanntschaften im Leben, wird die Zeit zeigen wie es weitergeht. Und wenn nicht, dann hatte man einfach eine gute Zeit zusammen und wird sich immer daran erinnern, ob allein oder zusammen.

Da die Tage nun länger werden, fällt das längere Arbeiten auch gar nicht mehr so schwer. Und es ist sogar noch hell, wenn man nach Hause geht...das erleichtert das Arbeiten wirklich sehr. Als es noch dunkler war, hab ich es gar nicht so gespürt...aber es ist schon wirklich belebend wenn man zum Mittag mit einem Kakao im Camp sitzen kann und einem die Sonne ins Gesicht strahlt. Leider war es die letzten Tage auch etwas warm, so dass recht viel getaut ist, aber wir sind guter Dinge, dass das Wetter noch ein paar Wochen hält. Immerhin ist noch kein Saisonende, vielmehr befinden wir uns gerade mittendrin, auch wenn das Saisonende, wohl doch schon in erreichbarer Nähe scheint...7 Wochen werde ich wohl noch hier sein...7 Wochen von 7 Monaten...ich freu mich auf vieles, obwohl ich nicht vieles vermisse, NICHTS SACHLICHES! Über den Rest will ich gar nicht zu sehr nachdenken!

Arbeit:

so erstmal Schnee vom Dach

das täglich Hindernis, was es für mich zu planen gibt: Arbeitsplan

Detailierte Medikamentengabe...Ellesmere: die übertrumpfen da sogar die Krankenstation UND das Altersheim
Gäste sind wieder weg!!!










Freizeit:

UPS!!!

Mützen-Testperson Sojus

SAUKALT!!!

Patchwork-Buffett zu einer unserer Zusammenkommen

zu Besuch im Hotel bei Verena und Avalon

Wohlfühltage in Katjas und Ursinas Hütte...Best Möki ever into the Wild

Die Lodge vom Äkäskero
weite Blicke bei Sonnenschein - Pallas


Not macht erfinderisch, wenn man allein unterwegs ist

Schneegestalten auf dem Äkäskero


Dienstag, 5. Februar 2013

Tiefpunkt überwunden?

Die Frage stelle ich mir gerade...
Auf der einen Seite würde ich diese Frage bejahen, auf einer anderen Seite nicht.
Mir stellt sich eine andere Frage, ob die Leidenschaft oder das Gefühl zur Arbeit sich verändert, wenn man Dinge tuen muss bzw. Geld damit verdient. Alle, die dies nun lesen, nicken sicherlich mit dem Kopf und doch habe ich meine Zweifel, kann es aber doch nicht beschreiben.
Naja so kreisen sich Fragen über Fragen in meinem Kopf...zum Glück kam vor ein paar Tagen eine Ablenkung in Gestalt von Gaby aus dem Bus in Kittilä gestiegen...und so kann man Fragen mit Freunden teilen, die nicht in diesem kleinen Hunde-Kosmo leben und arbeiten, aber einen Einblick dafür bekommen.
Und so haben wir die ersten beide Tage damit verbracht gemütlich zu frühstücken, spazieren zu gehen und rodeln waren wir auch schon:


Morgen werden wir nach einem ausgedehnten Frühstück wohl auch aus dem Camp "flüchten" und die Gegend erkunden.



Freitag, 18. Januar 2013

Ich nenne es saisonale Midlife Crisis

die mich da gerade befällt.
Seit nun mehr einer Woche fällt mir die Arbeit etwas schwer, weder die Sonne, noch die Hunde oder die Menschen können mich so richtig erheitern. Und das obwohl sie sich wirklich viel Mühe geben...da nimmt mich Strahle-Sarah mit zum Ausreiten, gute Laune-Katja mit auf eine Schlittenfahrt und Julian, der Lächelnde lädt jeden Tag zum heißen Kakao.
Ich bin mir selbst eigentlich ganz sicher, dass es wieder besser wird, da ich dies Erfahrung schon in mehreren Saisonjobs machen durfte...es ist trotzdem lästig. Wahrscheinlich ist es die Ehrfurcht vor der uns bevorstehenden Hochsaison...in der Hoffnung dass alles klappt.
Jedenfalls habe ich den Ausritt, die Schlittenfahrt und die Kakao-Pausen sehr genossen! Und gerade auf dem Pferderücken und dem Schlitten kommt man mal wieder in den Genuss dieser wunderschönen Winter-Natur...zauberhaft und manchmal so surreal wirkend....aber das macht es wohl aus: den Winter in Lappland!

Freitag, 11. Januar 2013

There is the sun again

Und um sie angemessen zu begrüßen, machten wir (Johanna, Sarah und ich) uns los um auf einen Berg zu steigen um Clara's Angesicht zu geniessen. Da unser Camp selbst äußerst tief in einem Tal liegt, kann es da noch ein bisschen dauern bis sie mehr als nur die Baumspitzen beleuchtet. Aber selbst das war vor ein paar Tagen ein äußerst magischer Moment, wo die Sonne doch für etwa einen Monat nicht zu sehen war. Ich beschloss also spontan, da ich gerade in Grönland am putzen war, mich auf den Boden zu legen und diesen Augenblick zu geniessen, wie sich die Baumspitzen für eine kurze Zeit rot färben. Gesellschaft bekam ich dabei von zwei Hunden Soius und Umiak, die sich mit mir in den Schnee legten.
Aber zurück zur Bergbegehung....wir folgten einem gespurten Weg auf die Spitze des Olostunturi, der auf der einen Seite als Abfahrtspiste genutzt wird und auf der anderen von Loipen durchzogen ist...der steilere Aufstieg (was eher selten ist im lappischen Gebiet) schürte unsere Vorfreude, denn wir hatten Großes vor: RODELN!!! Vorbei an Schneeskulpturen, die unter sich Bäume begraben, und entgegen den Sonnenstrahlen auf den 509m hohen Gipfel...der Ausblick lohnt sich...rundum schneebedeckte Hügel und zugefrorene Seen und die Sonne, welche bereits wieder untergeht!
Abwärts ging es mit den mitgenommenen "Schlitten": Plastewannen, die wir im Camp als Transportmittel nutzen. Was für ein Spaß den Berg wieder runterzuwirbeln, über Hubbel (?) und um die Kurven. Weil wir nicht genug hatten, wollten wir auf den nächsten Berg...leider verlief der Weg nicht durch die erhofften Höhen, so dass wir wieder umdrehten und zurückfuhren. Ein gelungener Tag und nun noch ein paar Eindrücke:


das Gespann des Tages

man beachte die Zwei im Baum!

und nochmal von Nahem...wie die Huskies

wir springen der Sonne entgegen


und es geht abwärts

Fotografin bei der Arbeit
Team Finmark gegen Team Grönland


DA IST SIE WIEDER!!!
 unser Tag aus der Sicht einer anderen Teilnehmerin ;)

Mittwoch, 2. Januar 2013

Den ersten Ansturm überlebt...


Es ist mal wieder einige Zeit vergangen und die letzten drei Wochen waren voll mit Arbeit. Wir haben hier im Camp den ersten Besucher/Gästeansturm hinter uns und unter dem Motto: "Es geht schon irgendwie" haben wir die zwei Wochen auch überstanden.
Ich bin erstaunt wie man so einige Probleme lösen kann, wenn man eigentlich keine andere Wahl hat: sei es Guide-Mangel, Hunde-Mangel, Schlitten-Mangel, zeitliche Verschiebungen und ein Haufen Arbeit am Morgen, der dann am Abend doch bewältigt wurde! Vieles ist aber glaube ich auch erst durch das Team hier möglich...man hilft sich gegenseitig, motiviert sich und ist auch, wenn man sich eigentlich noch fremd war vor ein paar Monaten, füreinander da. Dieses Phänomen hab ich in den letzten Jahren sehr bei Saisonjobs erlebt und fasziniert mich immer wieder auf's Neue. So herrscht doch ein gewisser Zusammenhalt, durch das was einen verbindet. Diese Welt, wie ich es immer nenne, ist für alle hier gleich und doch haben wir im Paralellen eine andere Welt. Ich habe das mal einer Freundin so beschrieben, dass es sich anfühlt, wie in einem Karusell zu sitzen, die eigene Welt dreht sich wie verrückt und die Welt herum ist ebenfalls in Bewegung, aber wie in einen Schleier voll verwaschener Wahrnehmungen gehüllt.
Allerdings kommt es ab und an zu Überschneidungen dieser Welten...durch Skype-Telefonate, Mails oder Besuche! Besuche, die schönsten Dinge am weit weg sein: meine Eltern kamen mich natürlich auch in diesem Land besuchen...fast schon zur Tradition geworden.
Am 22. hab ich sie vom Flughafen abgeholt und ich und ich hoffe auch sie, hatten eine wunderbare Woche in Lappland in mitten von Hundeschlitten, Eispalasten und Kaminfeuer. Leider ging auch diese Woche viel zu schnell rum.

Impressionen aus dem Schneehotel Snow Village:






Nach Weihnachten und Silvester kehrt bei uns die nächsten paar Wochen wieder etwas Ruhe ein und bevor die Saison so richtig beginnt, werde ich noch die Ruhe dieser Schneewelt geniessen. Die hat mir im übrigen die letzten Wochen zwei wunderbare Momente beschert:
Zum Einen das Sein in einem Wald umringt von absoluter Stille, kein Rauschen der Oberleitungen, kein Vögelzwitschern, kein Wind...einfach nichts.
Zum anderen ein Feuer zur Wintersonnenwende bei -20 Grad und ins Feuer geworfenen Wünschen, Gesang und eiskalter Schokolade. Diese Momente geben Kraft und die werd ich brauchen in den nächsten Monaten, wenn ich dann wie heute mit einem Hund auf dem Schoss mit dem Skidoo durch die Winterlandschaft düse um einem Guide zur Hilfe zu eilen...diese Momente machen das Erlebnis einzigartig!

meine Hundeliebe Soius und Hundeübergabe mitten in der Walachei